Die Isotopenhydrologie des wichtigsten Jura-Grundwasserleiters im in Queensland gelegenen Teil des Grossen Artesischen Beckens wurde in Stroemungsrichtung unterhalb des Wiederauffuellungsgebiets untersucht. Ein grosser Teil der gesammelten Daten wurde im Hinblick auf die Verweildauer der Grundwasserproben interpretiert. Sie lag bei maximal 350.000 Jahren. Es wird postuliert, dass die beobachteten systematischen Schwankungen im Chloridspiegel Schwankungen in der Einsickerungsgeschwindigkeit des rezyklierten Salzes im ganzen Spaetquartaer widerspiegeln. Das Minimum und das Maximum in der Chloridkurve korrelieren mit der letzten Eiszeit bzw. Zwischeneiszeit. Die Bikarbonationenwerte werden durch die Loesung von Karbonatmineralien gestoert. Rund 0,1% des Materials im Grundwasserleiter sind seit dem mittleren Tertiaer geloest worden, als sich die heutigen hydrodynamischen Verhaeltnisse herausbildeten, wenn die nach dem geochemischen Modell berechneten Loesungsraten repraesentativ sind. Die aufgefundenen D/H-Verhaeltnisse erwiesen sich als extrem konstant. Die abseits des Wiederauffuellungsgebiets gelegenen 46 Quellen weisen ein mittleres delta D von -41,8 Promille und eine Standardabweichung von 1,1 auf. Es wurden keine isotopenhydrologischen Hinweise auf einen Sauerstoffaustausch zwischen dem Wasser und dem einschliessenden Gestein festgestellt, obwohl die Kontaktzeiten lang und die Temperaturen mitunter hoch waren. Eine ²²⁶Ra-, ²³⁸-U-Untersuchung ergab, dass Radium trotz umfangreicher Laugung seit dem Tertiaer und auch ungeachtet der Tatsache, dass die mit dem Wassertransport verbundenen Zeitskalen im Vergleich zur Halbwertszeit von ²²⁶Ra lang sind, haeufig im Ueberschuss vorliegt. (orig.)