Mit Hilfe von Pb-120-Datierungsverfahren und historischen Aufzeichnungen wurde eine eingehende Untersuchung ueber den menschlichen Einfluss auf sechs Seen im Westen des Staates Washington im Lauf der letzten 150 Jahre durchgefuehrt. Die Seen zeigen je nach ihrer Hoehe alle Arten der Wasserscheidennutzung, von unberuehrter natuerlicher Umgebung, bis zu stark industrialisierten Gebieten. Es zeigte sich, dass die Feinstruktur der Sedimentprofile der Pb-210-Messungen mit der jeweiligen Wasserscheidennutzung im Zusammenhang stand. Die gegenwaertigen Sedimentationsraten lagen zwischen 50 und 679 g/m² x a (0,37-2,9 mm/a) und waren im allgemeinen hoeher als die Sedimentationsraten in vorkultureller Zeit. Die hoechsten mittleren Sedimentationsraten (1230 - 1800 g/m² x a bzw. 5,6 - 8,3 mm/a) waren eine Begleiterscheinung der Urbanisierung. Der Bau von Strassen und Haeusern schien die Hauptursache fuer die zunehmende Erosion in den Wasserscheiden zu sein. Die juengeren Sedimente aller Seen hatten im Vergleich zum aelteren Untergrundmaterial einen hoeheren Bleigehalt. Die stabilen Bleiprofile aller Seen ausser Lake Union stimmten mit der aus der Pb-210-Geochronologie ermittelten lokalen Schmutzung ueberein. Die Wassersaeulen-Verweilzeiten fuer Pb-210 und stabiles Blei waren nahezu identisch und mit der Algen-Absetzungsrate und die Absenkungsrate von feinem Schlamm und Lehm vertraeglich. (orig.)