Der Bericht stellt die Ergebnisse von Arbeiten mit Umweltisotopen und von wasserchemischen Untersuchungen vor, die in drei Gebieten in Ungarn durchgefuehrt wurden bzw. noch durchgefuehrt werden. Im Gebiet Nyirseg, einem der Wiederauffuellbereiche der grossen ungarischen Ebene, nimmt das ¹⁴C-Alter des Wassers mit steigender Tiefe zu. In einiger Entfernung von dieser Gegend ist die Stroemung in den stark durchlaessigen unteren Quartaerschichten am staerksten, was sich an Hand der beobachteten Altersanomalien sehr gut nachweisen laesst, d.h., sie erweisen sich als juenger denn die darueberliegenden Grundwasserschichten. Die in Aufwaertsbewegung befindlichen Quartaerwaesser im Gebiet Nagykunsag erreichen das flache Grundwasser nicht, werden jedoch gesammelt und von der in 20-50 m Tiefe liegenden 'Blausand'-Schicht zum Tisza geleitet. Einsickernde flache Grundwaesser werden in derselben Schicht gesammelt; sie enthaelt also Mischwaesser. Der sehr hohe CO₂-Gehalt in Karstwaessern in der Umgebung von Budapest erwies sich metamorphen Ursprungs, wie Analysen der stabilen Kohlenstoffisotope ergaben. Die geringe ¹⁴C-Konzentrationen und delta D-Werte, die unter denen rezenter Niederschlaege liegen, lassen darauf schliessen, dass diese Waesser von Niederschlaegen herruehren, die ueber 10 000 Jahre alt sind. In der Umgebung der Thermalquelle Heviz-See laesst sich ein Durchmischungsprozess kalter und warmer Karstwaesser nachweisen. Die kalte Komponente kommt aus rezenten Niederschlaegen, die in die oberflaechennahen Karstschichten eingesickert sind, waehrend die warme Komponente aus einem tieferen Kreislauf stammt, der den Spalten tiefer, abgesunkener Karstschichten folgt. Das ¹⁴C-Alter nimmt entlang des angenommenen Fliessweges zu. Auch die Konzentration an Na⁺- und K⁺-Ionen steigt mit zunehmendem Alter des Wassers an; allerdings nimmt die Gesamthaerte mit zunehmendem Alter des Wassers ab. (orig.)