Am 17. August 1978 trat am Forschungsreaktor DIDO eine Leckage auf. Am fruehen Nachmittag dieses Tages wurden die Ventile des Kuehlkreislaufs bei abgeschaltetem Reaktor ueberprueft. Als mehrere Monteure ein schwergaengiges Ventil oelen wollten und dazu eine Bohrung in der Ventilabdeckung anbringen mussten, floss schweres Wasser aus. Leck war in der Ventilmembran. Die Monteure verliessen sofort den abgeschirmten Ventilraum und begaben sich unverzueglich nach dem Abduschen zur Strahlenschutz-Untersuchung. Dabei stellte sich heraus, dass keiner der Monteure eine unzulaessige Dosis erhalten hatte. Bis weitere Monteure in Schutzanzuegen das Leck im Ventil abdichteten, waren insgesamt 150 Liter in den Pumpensumpf im Ventilgang ausgelaufen. Sie wurden wieder in das Kuehlsystem zurueckgepumpt. Dabei verdunsteten ca. 5 Liter Wasser, die ueber den Kamin an die Umgebung abgegeben wurden. Die freigesetzte Aktivitaet betrug rund 40 Curie, ein Wert, der noch unterhalb der woechentlich zulaessigen Abgabemenge (60 Curie) beim Normalbetrieb liegt. Weder die KFA-Mitarbeiter noch die Bewohner von Juelich und Umgebung waren zu irgendeinem Zeitpunkt gefaehrdet. Die Strahlenbelastung liegt nach ersten Berechnungen an der unguenstigsten Stelle unter 1mrem. Bereits einen Tag nach dem Zwischenfall war der Ventilraum mit dem Kuehlkreislauf wieder begehbar. Die derzeitige Abschaltphase des Reaktors wird durch diese Stoerung nur unwesentlich verlaengert. (orig./HP)