Unter Verwendung von radiochemisch reinem ⁵⁹Fe koennen in der langzeitstabilen 4π-Detektorgeometrie eines Grossraum-Radioaktivitaetsdetektors mit fluessigem organischem Szintillator der physiologische Eisenverlust (= Eisenbedarf) und bei blutenden Patienten die gastrointestinalen oder urogenitalen Blutverluste identifiziert und quantifiziert werden. Gesunde Maenner eliminieren 0,032 +- 0,012%⁵⁹Fe/d (1,34 +- 0,50 mg Fe/d) und menstruierende Frauen 0,050 +- 0,008%⁵⁹Fe/d (= 1,76 +- 0,28 mg Fe/d). Gesamtkoerper-⁵⁹Fe-Eliminationsraten von > 0,1%⁵⁹Fe/d sind immer pathologisch, durch gastrointestinale oder urogenitale Blutungen von > 5 ml/d verursacht und koennen das erste Symptom eines Dickdarmcarcinoms oder eines Uterus myomatosus sein. Nach operativer oder medikamentoeser Beseitigung der Blutungsquelle dokumentiert eine dann normalisierte Gesamt-⁵⁹Fe-Elimination den Erfolg der therapeutischen Massnahme. Durch selbstbeigebrachte Blutentnahmen verursachte artifizielle Anaemien sind charakterisiert durch die Diskrepanz zwischen stark erhoehter Gesamtkoerper-⁵⁹Fe-Elimination und normaler ⁵⁹Fe-Exkretion mit Faeces und Urin. Aus der bekannten Bioverfuegbarkeit (= Absorption) des oralen Eisenpraeparates und den im Einzelfall aus der gemessenen Gesamtkoerper-⁵⁹Fe-Elimination berechneten Blut- bzw. Eisenverlusten laesst sich fuer jeden staendig blutenden Patienten die wirksame Dosierung der oralen Eisen-Erhaltungstherapie berechnen. Taegliche Blutverluste von bis zu 150 ml (= 50 mg Fe/Tag), die einer Gesamtkoerper-⁵⁹Fe-Elimination von 2,8%⁵⁹Fe/d beim Mann bzw. 3,5%/d bei der Frau entsprechen, koennen mit 4 x 50 = 200 mg Fe²⁺/Tag (= 25% Absorption = 50 mg Fe/Tag) kompensiert werden. Mehr Eisen kann auch von einer hyperplastischen Erythrcytopoese nicht utilisiert werden. (orig.)