Die als Metallose bekannte Erscheinung von Gewebereaktionen bei Metallimplantaten, die eine Folge von Korrosion des implantierten Materials durch die Koerperfluessigkeit ist, laesst den Einsatz der Aktivierungsanalyse zur Bestimmung der Spurenelementverteilung in Gewebe und Organen als interessant erscheinen. An 30 Kaninchen wurde eine Osteosynthese des linken Hinterbeines vorgenommen, wobei die Knochenfragmente mit V4A-Stahlplatten und jeweils 3-4 Schrauben fixiert wurden. Ein Jahr nach der Implantation wurden insgesamt 350 Proben aus Kontaktgewebe, Muskel, Lymphgewebe, Niere, Leber, Lunge und Herz entnommen und mit Hilfe der instrumentellen Neutronenaktivierungsanalyse (IBAA) untersucht. Die Elemente Na, K, Cr, Fe, Co, Ni, Zn, Se, Rb, Mo, Cs, Ta und W wurden quantitativ bestimmt. Vier Tiere desselben Stammes, unter gleichen Bedingungen gehalten, dienten zur Ermittlung der Normalwerte. Es zeigte sich, dass die Legierungsbestandteile der V4A-Stahlimplantate das Gewebe sogar auf relativ grosse Entfernungen hin belasten. Von besonderem Interesse sind die Analysenergebnisse fuer Lymphgewebe, Leber und Nieren, die Tendenzen zur Anreicherung von Chrom und Nickel aufweisen. Elementkorrelationen machten deutlich, dass die Gewebe die betreffenden Metallionen mit Ausnahme des Eisens in nahezu konstanten Verhaeltnissen aufnehmen. Die Gehalte anderer essentieller Elemente, wie bspw. Zink, Selen, Rubidium und Kalium werden durch die Implantate ebenfalls beeinflusst. (orig.)