In grossen Tokamak-Experimenten ist die Kontrolle der Lage des Plasmas eine wichtige Aufgabe des Maschinenkontrollsystems. Normalerweise wird die Lage des Plasmas mit magnetischen Messtechniken bestimmt. Hier wird eine alternative Methode vorgeschlagen mit der es moeglich ist, sehr langsame Verschiebungen des Plasmas zu beobachten, und zur Ergaenzung eines magnetischen Beobachtungssystems verwendet werden koennte. Wegen der Feedback-Kontrolle fuer ein toroidal eingeschlossenes Plasma wird der on-line Datenerfassung besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Es werden zwei 155 GHz Mikrowellen interferometer-Kanaele mit automatischer R and-Zaehlung verwendet. Die Elektronenliniendichte wird entlang zweier Trajektorien gemessen, die durch die Randgebiete des Plasmas an der inneren und aeusseren Seite des kleineren Plasmadurchmessers verlaufen. Die Differenz der integralen Dichten wird kontinuierlich entwickelt. Es wird keine Frequenzmodulation des Mikrowellentraegers benoetigt. Stattdessen wird ein logisches Zaehlen der Null-Kreuzungs-Signale der beiden Detektoren angewandt. Das Vorzeichen und der Betrag der Differenzenzaehlung ist ein Mass fuer die Asymmetrie des Plasmas bezueglich der Gefaessachse. Die Differenzenzaehlung kann zur Kontrolle eines Feedback-Systems fuer die Justierung der Lage des Plasmas verwendet werden. Die Empfindlichkeit des Doppelkanal-Mikrowellensystems wurde fuer verschiedene Plasmaparameter, wie sie im TEXTOR-Tokamak zu erwarten sind, berechnet. Es wird der Einfluss einer Fehlerquelle, der Beugung der elektromagnetischen Welle im Dichtegradienten des Plasmas, dargelegt und diskutiert. (orig.)