Bei der Anwendung von Radionukliden in der Medizin fallen fast ausschliesslich schwachaktive oder kurzlebige Abfaelle an. Das ermoeglicht bei entsprechender Organisation und Schulung des Personals eine wenig kostenaufwendige Entsorgung. Bei szintigraphischen Untersuchungen wird der ueberwiegende Anteil als inkorporierte Aktivitaet vom Patienten aus der nukleramedizinischen Abteilung mitgenommen (durchschnittlich mehr als 90%). Das dort verbleibende radioaktive Material, wie Injektionsspritzen u.ae., kann im Falle des am haeufigsten verwendeten Tc-99m in geeigneten Behaeltern an Ort und Stelle abklingen. Fuer andere diagnostisch verwendete Radionuklide, deren Aktivitaet und Volumen kleiner ist, sollte eine Moeglichkeit fuer das Abklingen im Bereich der Abteilung vorgesehen werden. Schwierigkeiten bereitet die Entosrgung der grossen Mengen an schwach-aktivem Abfall, der bei der in vitro Diagnostik entsteht, zur Zeit vorwiegend Jod-125. Der fluessige Abfall wird in kleineren Laboratorien durch kontrollierte Verduennung beseitigt, waehrend bei vielen Proben eine Sammlung auch der schwachaktiven Fluessigkeiten notwendig werden kann. Der sehr voluminoese, aber sehr schwachaktive Abfall kann je nach vorhandenem Raum zum Abklingen gelagert oder einem Konditionierer zum Endlagern uebergeben werden. Die Entsorgung von H-3- und C-14-Verbindungen bildet kein eigentliches Strahlenschutzproblem, doch darf das zur Zaehlung verwendete Loesungsmittel nicht dem inaktiven Abwasser beigemengt werden. Fuer die Radiojodtherapie scheint eine sorgfaeltig geplante Abklinganlage die beste Moeglichkeit der Entsorgung zu bieten. (orig.)