Durch den bekundeten Willen der Legislativen, das Verursacherprinzip auf allen Ebenen, wirksam werden zu lassen, hat derjenige die Kosten der Beseitigung einer Belastung der Umweltmedien zu tragen, der fuer ihre Entstehung verantwortlich ist. Umweltverschmutzung wird damit fuer den Pollutanten (=Verursacher) zu einem erheblichen finanziellen Risiko, gegen das er sich durch eine entsprechende Vorsorge zu schuetzen versucht, z.B. durch Versicherung. Die Versicherungswirtschaft ist mithin aufgerufen, sich einer neu aufkommenden Nachfrage zu stellen. An die juristischen Grundlagen schliesst sich eine Darstellung des Versicherungsverhaeltnisses unter risikotheoretischem Aspekt an, die, ausgehend vom Grundmodell der Entscheidungstheorie, das Ziel einer quantitativen Darstellung der Entscheidungssituation verfolgt. Im letzten Kapitel erfolgt schliesslich eine Darstellung des gegenwaertig in der Bundesrepublik angebotenen Versicherungsschutzes fuer Umweltverschmutzungs-Haftpflichtrisiken. Die Ausgestaltung des bestehenden Deckungsschutzes wird sodann den gesetzlichen Haftungsbestimmungen gegenuebergestellt, wobei vor allem auftretende Deckungsluecken herausgearbeitet und ihre Einengungen an Hand der gewonnenen risikotheoretischen Erkenntnisse ueberprueft werden sollen. Dabei wird offenkundig, dass zahlreiche Gefahrenausschluesse durchaus in den Deckungsschutz hineingenommen werden koennten und dass gerade das haeufig von Seiten der Versicherer zur Rechtfertigung eines Gefahrenausschlusses herangezogene Argument der Unversicherbarkeit weder theoretisch noch praktisch aufrecht zu erhalten ist. (orig./HSCH)