An maennlichen Meerschweinchen wurde die protektive Wirkung einer Vorbestrahlung auf die strahleninduzierte Hemmung der DNS-Synthese unter Verwendung von ³H-Thymidin als DNS-Vorstufe untersucht. Als Mass fuer die DNS-Bildung diente die spezifische Tritium-Aktivitaet der aus sechs verschiedenen Organen isolierten DNS. Die Protektivbestrahlung verabreichten wir an Tierkollektiven von je 6 Tieren mit Dosen von 0 R, 70 R und 140 R. Nach wenigstens 30 d erfolgte die Massivbestrahlung mit 0 R, 160 R, 400 R und 700 R. Folgende Befunde wurden erhoben: Zum Zeitpunkt der Applikation der Massivbestrahlung waren etwaige durch die Protektivbestrahlung bedingte Einfluesse auf die DNS-Bildung abgeklungen. Die Dosis-Effekt-Kurven aller beobachteten Organe hatten uebereinstimmend einen biphasischen Verlauf mit initial steilem und im Bereich hoeherer Dosen flachem Abfall. Als Folge von Massivbestrahlungen mit 160 R und 400 R wurde bei den Organen Duodenum und Hoden der Tiere, die Protektivbestrahlung von 70 R oder 140 R empfangen hatten, ein signifikant geringerer Abfall der DNS-Syntheserate festgestellt als bei nicht vorbestrahlten Tieren. Unter einer Massivbestrahlung von 700 R konnte dieser Schutzeffekt nicht mehr nachgewiesen werden. Bei den Organen Knochenmark, Leber, Milz und Mesenteriallymphknoten war ein Einfluss der Protektivbestrahlung auf die Strahlensensibilitaet der DNS-Bildung unter keiner der angewendeten Versuchsbedingungen nachzuweisen. (orig./MG)