Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Extrapolation der Lebensdauer von Werkstoffen fuer sehr lange Standzeiten. Folgende Feststellungen koennen aus dieser Untersuchung, deren Ergebnisse zunaechst angewandt wurden fuer den Stahl X6CrNi 1811 (1.4948), getroffen werden. Die analytische Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Nennspannung sigma und Standzeit tsub(f) mittels der ueblichen log sigma/log tsub(f)-Darstellung ist fuer Extrapolationszwecke ungeeignet. Als fuer diesen Zweck geeignet erwiesen sich tsub(f)(sigma)-Funktionen in der Art tsub(f) proportional sinh βsigma. Darueber hinaus ermoeglichen diese Funktionen, Aufschluesse zu gewinnen ueber Vorgaenge, die die Lebensdauer von Werkstoffen bestimmen. So ergab eine Analyse der Zeitstandwerte des Stahls 1.4948, dass im allgemeinen zwei sequentiell abhaengige Vorgaenge (so dass jeweils der langsamere die Geschwindigkeit der Versagensprozesses bestimmt) das Versagen des Materials steuern. (orig./RW)