Die schwerioneninduzierte Spaltung nach quasielastischer Streuung wurde untersucht in den Systemen ²⁰⁸Pb -> ²³⁸U fuer zentrale Stoesse bei Energien unterhalb der Coulombbarriere und ²³⁸U -> ²³⁸U fuer periphere Stoesse bei Streuwinkeln kleiner als dem ''grazing''-Winkel. Die dynamischen Eigenschaften und die Phasenraumverteilungen der Reaktionen konnten bestimmt werden mit der Methode der kinematischen Koinzidenzen, indem Orte und Flugzeiten zweier Spaltfragmente und eines gestreuten projektilaehnlichen Kernes gleichzeitig in grossflaechigen, gasgefuellten Parallelplattenzaehlern gemessen wurden. Im System ²⁰⁸Pb -> ²³⁸U bei 5.40 MeV/u (=90% Esub(cb)) ist der differentielle Wirkungsquerschnitt fuer Spaltung in qualitativer Uebereinstimmung mit theoretischen Rechnungen zur Coulombspaltung. Die Spaltfragmentwinkelverteilung, projiziert auf die Winkelhalbierende der Teilchentrajektorien (Semisektorachse), weist allerdings keine der signifikanten Strukturen auf, die fuer diesen Prozess verschiedentlich vorhergesagt wurden. Sie ist vielmehr einer 1/sinTHETA-Verteilung sehr aehnlich mit einem Verhaeltnis W(0⁰)/W(90⁰) > 5.5. Diese Anisotropie ist in allen anderen untersuchten Koordinatensystemen geringer und zeichnet daher den Semisektor als natuerliche Quantisierungsachse der Winkelverteilung aus. Bei ²³⁸U -> ²³⁸U (7.5 MeV/u) kann unterhalb des ''grazing''-Winkels, der zu THETAsub(1/4)= 87⁰+-1 bestimmt wurde, die Spaltung nach quasielastischer Streuung ueber den Q-Wert von tief inelastischen 3-Koerper-Eigenschaften abgetrennt werden. Die Spaltwahrscheinlichkeit, die zwischen 54⁰ (Psub(f) approx.= 5x10^-4) und 74⁰ (Psub(f) approx.= 8x10^-2) exponentiell ansteigt, entspricht den Erwartungen fuer Coulombspaltung, die stark asymmetrische Massenverteilung der Spaltfragmente spiegelt die geringe Anregungsenergie dieses Prozesses (< Esub(*)> < 11 MeV) wieder. (orig.)