Histoautoradiographische und Fluessigkeitsszintillometrische Untersuchungen an 163 maennlichen Wistar-Ratten dienten der Abklaerung der Frage, welchen Einfluss eine doppelseitige Adrenalektomie auf die DNS-Synthese von Leber, Nieren, Milz und Zunge ausuebt. DNS-Synthese und Mitoserate sind vom 1. Tag p.o. an erheblich gesteigert, mit breitbasigen Synthesemaxima zwischen dem 2. und 4. Tag. Mit zunehmender Versuchsdauer nimmt die Intensitaet der DNS-Synthese allmaehlich ab. An scheinopertierten Tieren weisen die Organe gegenueber den adrenalektomierten Tieren eine deutlich verminderte Synthese- und Mitoserate auf, obwohl auch sie den Eingriff mit einer Proliferationssteigerung beantworten. Es liegt nahe, die gesteigerte DNS-Synthese nach bilateraler Adrenalektomie im Sinne einer Enthemmung zu interpretieren, wobei den Corticosteroiden eine Schluesselstellung zukommt. Die Auswirkungen einer bilateralen Adrenalektomie auf unbehandelte Organe zeigt keine Organspezifitaet. Die hoechste Syntheserate ist an den Tubulusepithelien der gewundenden Hauptstuecke nachzuweisen, waehrend die DNS-Synthese der Zunge am laengsten andauert. Die Ergebnisse der Autoradiographie und der Fluessigkeitsszintillationszaehlung zeigen hinsichtlich des Proliferationsverlaufs eine gute Korrelation. (orig./MG)