Es wurde eine Methode entwickelt, die Zellabsterbrate von Hautzellen in vivo zu messen. Nach Injektion von 70 μCi ¹²⁵JUdR in 50 μl Tyrodeloesung wird die Zellabsterberate differenzierter Haarfollikel- und Epidermiszellen mit hoher Genauigkeit durch die extrakorporal messbare Verringer der γ-Aktivitaet zwischen dem 2. und 5. Tag der Markierung wiedergegeben. Die Halbwertszeit des Absterbens von differenzierten Hautzellen liegt bei Kaninchen etwa zwischen 40 und 80 h, ist jedoch bei einzelnen Individuen sehr konstant. Die Anwendbarkeit der Methode zur Bestimmung des Verlaufs und des Ausmasses einer Hautschaedigung wurde demonstriert bei Hautverbrennung 1. und 2. Grades. Schon bei einer geringen sonnenbrandaehnlichen Schaedigung der Haut starben innerhalb von 24 h ueber 10% der Hautzellen. Bei einer oberflaechlichen Verbrennung 2. Grades, die nach etwa 2 Wochen wieder voellig und ohne Narbenbildung ausgeheilt war, starben innerhalb von 4 h nach der Verbrennung ueber die Haelfte aller Zellen des betroffenen Hautareals und in den naechsten 8 Stunden weitere 10% der Zellen, wobei trotz starker Durchblutung und starker Beeintraechtigung der Mikrozirkulation der Gewebsfluessigkeit durch Hautoedembildung aufgeloestes Zellkernmaterial rasch aus der Haut abtransportiert wurde. Zusaetzliche autoradiographische Untersuchungen zeigten, dass hauptsaechlich Epidermis- und Haarfollikelzellen geschaedigt werden, waehrend z.B. Bindegewebszellen der Haut die Verbrennung wesentlich besser ueberstehen. (orig./MG)