In einem Ionenstrahl, der sich im Restgas eines Strahlfuehrungssystems ausbreitet, werden in Stoessen zwischen Strahlionen und Restgasatomen(-molekuelen) Elektron-Restgasion-Paare erzeugt. Die Elektronen werden von der Raumladung des Ionenstrahls eingefangen und gleichen mit ihrer negativen Ladung zum Teil die positive Raumladung des Ionenstrahls aus. Dieser Effekt wird als Raumladungskompensation durch das Restgas bezeichnet. Die gleichzeitig mit den Elektronen entstehenden Restgasionen werden von der Restraumladung des Ionenstrahls abgestossen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein elektrostatisches Spektrometer (RADIAN) aufgebaut, mit dem die Energieverteilung dieser Restgasionen gemessen werden kann. Mit diesem Spektrometer wurden die Abhaengigkeiten der mittleren Energie der Restgasionen von verschiedenen Strahlparametern untersucht. Es wurden Messungen an Ar⁺-Ionenstrahlen mit Stroemen von 10 μA bis 1,6 mA im Energiebereich von 15 bis 45 keV durchgefuehrt. Der Restgasdruck wurde im Bereich von 2x10^-6 bis 2x10^-4 hPa(mbar) variiert und der Strahldurchmesser zwischen 6 und 40 mm. Die Messungen ergaben, dass die Raumladung der untersuchten Ionenstrahlen weitgehend kompensiert war (Kompensationsgrade > 85%). Mit Hilfe einer Elektrode, die auf positives Potential gelegt wurde, konnten die Kompensationselektronen aus dem Strahl entfernt werden. Es wurden so Kompensationsgrade kleiner als 20% erreicht. Der Kompensationsgrad wurde in Abhaengigkeit von den verschiedenen Strahlparametern bestimmt. Mit einer Erweiterung des Spektrometers wurde die radiale Potentialverteilung zwischen der Ionenstrahlachse und der geerdeten Wand des Strahlfuehrungssystems gemessen. (orig./HSI)