Als repraesentativer Unfallablauf mit den groessten Auswirkungen wird ein ploetzlicher, nicht wieder behebbarer Ausfall der Kuehlung des Reaktorkerns bei Vollastbetrieb angenommen. Die Folge waere ein langsamer Anstieg der Temperatur des Reaktorkerns und des Kuehlgasdrucks. Zusaetzlich wird unterstellt, dass die Gasreinigungsanlage ausfaellt und das Sicherheitsventil nicht wieder schliesst, nachdem es acht Stunden nach Unfallbeginn durch den steigenden Kuehlmitteldruck geoeffnet worden ist. Insgesamt ergaebe sich ein etwa zwei Tage waehrendes Abblasen des Kuehlgases mit ungefilterter Freisetzung von Radioaktivitaet aus dem Reaktor ueber den Kamin. Die erwartete Haeufigkeit dieses Unfalls liegt unter 10^-8/Jahr. Nach dem Oeffnen des Sicherheitsventils werden zunaechst hauptsaechlich Edelgase und Jod freigesetzt, Caesium und Strontium folgen erst nach mehr als 30 bzw. 50 Stunden. Die Menge gesundheitsgefaehrdender Spaltprodukte ist insgesamt relativ gering. Die Strahlendosen wurden fuer eine Expositionszeit von 7 Tagen pessimistisch abgeschaetzt. Die Schilddruesendosis bleibt ueberall unter 25 rem, wenn innerhalb von acht Stunden nach Unfallbeginn ein Verzehrverbot ausgesprochen wird. Die Ganzkoerperdosis ruehrt hauptsaechlich von der Inhalation von Strontium her. Sie bleibt unter 5 rem und somit weit unterhalb des Grenzwertes der untersten Gefaehrdungsklasse. Aehnliches gilt fuer die Knochendosis. Die ermittelten Dosen sind als eine Art von oberen Grenzwerten anzusehen, die bei einem realen Unfall mit hoher Wahrscheinlichkeit bei weitem nicht erreicht wuerden. Der Unfallablauf laesst in jedem Falle ausreichend Zeit fuer das Erkennen der Unfallsituation, die Messung der tatsaechlichen Strahlung und die Einleitung angemessener Notfallmassnahmen. (orig./HP)