Zur Abschaetzung der Ergebnisse nuklearmedizinischer Skelettuntersuchungen ist eine moeglichst exakte Kenntnis der Pathologie des Krankheitsverlaufes noetig. Fuer die Anlagerung am Knochen massgeblich ist das Pyrophosphat; das metastabile Technetium ist ein Gammastrahler hoher Intensitaet. Prozesse mit deutlich veraenderten Umbauarten des Knochens liefern in jedem Falle ein positives Szintigramm. Man findet dies bei der Osteomyelitis aller Stadien, bei Gelenkprozessen verschiedenster Genese, wenn ein entzuendliches Stadium, eine Aktivierung des Knochenstoffwechsels vorliegt. Dabei muss die Darstellung von Vorgaengen vor allem im Gelenkknorpel und teilweise der Weichteile in Kauf genommen werden. Stumm bleiben dagegen abgelaufene Prozesse sowie rein degenerative Veraenderungen, welche in der Praxis selten sind. Untersuchungen nach einem Trauma sowie postoperativ zeigen einen typischen Heilungsverlauf. Besondere Bedeutung hat die Szintigraphie in der Beurteilung roentgenologisch schwer zugaenglicher Skelettanteile. Ueber den Sitz einer Endoprothese liefert das Szintigramm praktisch keine Mehrinformation. Die Darstellung von Primaertumoren des Skelettes laesst nur mit Hilfe quantitativer Methoden wirklich verwertbare Aussagen zu. Die Nuklearmedizin erbringt durch ihre sichere Aussage ueber die Dynamik des Knochenstoffwechsels in vielen Faellen eine fuer Diagnose, Therapie und Prognose wesentliche Mehrinformation. (orig./MG)