Die vorliegende Arbeit beschreibt ein Experiment zur Untersuchung der Antiproton-Proton-Wechselwirkung bei niedrigen Energien. zu diesem zweck wurden am neuen Low-Energy-Antiproton-Ring (LEAR) am CERN ein Experiment aufgebaut, welches eine gleichzeitige Messung des differentiellen elastischen und Ladungsaustauschquerschnittes ermoeglicht, sowie die Messung der Annihilation in geladene und neutrale Pionen. Nach drei kurzen aber erfolgreichen Strahlzeiten bei 600, 300 und 200 MeV/c liegen nun erste Ergebnisse vor, welche es ermoeglichen, bestehende Modelle in einem bisher unerforschten Impulsbereich zu testen. Mit Hilfe der elastischen Streuung ist es moeglich, sowohl die Impulsabhaengigkeit des totalen Wirkungsquerschnittes zu bestimmen als auch das Verhaeltnis der Real- zu Imaginaerteils der Vorwaerrsstreuamplitude rho. Es zeigt sich, dass der totale wie auch der Annihilationsquerschnitt zu niedrigen Impulsen unerwartet steil ansteigt. Das Impulsverhalten des Parameters rho zeigt ein Minimum bei approx.= 260 MeV/c und zwei Nulldurchgaenge bei approx.= 500 MeV/c und 230 MeV/c. Dieses Verhalten ist mit keinem der bestehenden Modelle zu erklaeren und koennte mit moeglichsen Resonanzenim anti pp-System nahe der Schwelle gedeutet werden. Die Ergebnisse der Messung der Ladungsaustauschreaktion sind kompatibel mit existierenden Messungen bei hoeheren Impulsen (p > 400 MeV/c) und bestaetigen die Dominanz des Ein-Pion-Austausches fuer kleine Impulsuebertraege. Die Frage nach der Existenz eines gebundenen Zustandes im anti pp-System bei 1932 MeV (S-Meson) bleibt weiter offen. Eine beobachtete Fluktuation der Anregungsfunktion in genau diesem Massenintervall ist aber in Uebereinstimmung mit frueheren Messungen. (orig.)