In einer retrospektiven Studie von 1230 Patienten mit stumpfem Bauch- oder Flankentrauma wurden die Ergebnisse der Harnanalyse, der i.v. Urographie, der Sonographie und der Computertomographie in Diagnose and Staging von stumpfen Nierentraumen verglichen. Waehrend sich 98% der Nierenrupturen und alle Nierenstiellaesionen durch eine Haematurie manifestierten, lag bei 1038 Patienten ohne Haematurie nur in einem Fall eine kleine Parenchymruptur vor; eine Korrelation zwischen dem Grad der Haematurie und dem Ausmass des Traumas bestand nicht. 92 Nierenlaesionen wurden bildgebend erfasst, darunter 31 Kontusionen, 58 Rupturen und drei Verletzungen des Gefaessstiels. Die bei 39 Rupturen und sechs Kontusionen durchgefuehrte Computertomographie erlaubte in allen Faellen eine exakte Diagnose. Mit Hilfe der i.v. Urographie konnten 72% und mit der Sonographie 85% aller Verletzungen korrekt diagnostiziert werden. Bei Kombination beider Methoden betrug die Sensitivitaet in der Diagnose von klinisch relevanten Verletzungen (Nierenrupturen und Gefaesslaesionen) 98% bei einer Spezifitaet von 99%. Aufgrund dieser Ergebnisse erscheint der Einsatz der Sonographie als Screeningmethode bei allen stumpfen Bauch- und Flankentraumen, im Falle einer Haematurie ergaenzt durch ein Urogramm, gerechtfertigt. Fuer das exakte Staging von Nierenrupturen ist die Computertomographie die Methode der Wahl. (orig.)