Bei der Bestrahlung von silberaktivierten Phosphatglaesern bilden sich verschiedene Zentren fuer optische Absorption, ESR und Fluoreszenz (RPL). Das letztere Phaenomen dient als Grundlage fuer eine bekannte Technik der Dosimetrie. Zu ihrer Verbesserung ist ein besseres Verstaendnis der physikalischen Grundlagen erforderlich, und zwar vor allem ueber die Art der fuer die Dosimetrie relevanten RPL-Zentren. Wir suchten derartige Informationen ueber die Struktur der Zentren dadurch zu erhalten, dass wir die signifikanten Signale der Spektren fuer ESR, RPL und optischer Dichte zueinander in Beziehung brachten. Die Untersuchungen betrafen vor allem Veraenderungen der obengenannten spektroskopischen Signale durch isothermisches und isochrones Gluehen. Veraenderliche Parameter waren die Silberkonzentration und die Dosismengen, denen die Glasur ausgesetzt wurden. Dabei wurden neue Daten ueber den RPL-Mechanismus gefunden, die dem gegenwaertigen Wissensstand zum Teil widersprechen. Im allgemeinen war Silber zwar notwendig, aber allein nicht ausreichend fuer die Entstehung eines RPL-Zentrums. Es konnte gezeigt werden, dass nicht alle strahlungsinduzierten Silberzentren zur Lumineszenz beitragen. Das Verhaeltnis zwischen lumineszenten und nichtlumineszenten Silberzentren ist von der Hoehe der Dosis und von der Silberkonzentration abhaengig. Die beiden Emissionsbaender eines typischen RPL-Spektrums lassen sich nicht auf einfache, durch Bestrahlung entstandene paramagnetische Silberzentren zurueckfuehren. (orig./AK)