Die Strahlenpneumonitis stellt eine ernstzunehmende Komplikation bei der Bestrahlung intrathorakaler Tumoren dar, deren Verlauf als charakteristisch anzusehen ist. Zur Diagnose einer radiogenen Lungenveraenderung gehoert ihre Projektion auf die Bestrahlungsfelder und das Zentrum der Dosisverteilung. Auch muss die Veraenderung bereits 1-3 Monate nach Ende der Strahlentherapie roentgenologisch nachweisbar und als Roentgenverlaufskontrolle beurteilbar sein. Es wurden die Bestrahlungsprotokolle und Roentgenbilder von 351 Patienten untersucht, die die fuer das Auftreten einer Strahlenpneumonitis erforderliche Schwellen-Herddosis von 2.500 R erhalten hatten. In Abhaengigkeit vom Alter der Kranken stellt sich eine schwere Strahlenreaktion bei Patienten unter 60 Jahren etwa bei jedem vierten dar. Bei den ueber 65-Jaehrigen und bei genuegend langer Beobachtungszeit erkranken sogar zwei von drei Patienten. Von besonderer Bedeutung ist jedoch die Feststellung, dass bei Beobachtungszeiten ueber ein halbes Jahr hinaus eine leichte Strahlenpneumonitis in 44%, eine schwere ebenfalls noch in 18,5% der Faelle bei fruehzeitig einsetzender Therapie zwischen dem vierten und zehnten Monat nach Ende der Bestrahlung rueckbildungsfaehig sind. (orig./MG)