Es wird versucht, die wichtigsten strahleninduzierten Veraenderungen an Biopolymeren speziell an der DNS, ihren Bausteinen und an Proteinen darzustellen. Trotz der Aufklaerung vieler Details ist es bis heute unbekannt, in welcher Beziehung diese Veraenderungen zur Strahlenschaedigung der Zelle stehen, d.h. zum Zelltod, zur Hemmung der Teilungsfaehigkeit, zur Entstehung von Mutationen. Es gibt keine zwingenden Hinweise, dass direkte, strahlenbedingte Veraenderungen der Proteinstruktur die Ursache der Zellschaedigung sind. Dagegen kann man annehmen, dass die DNS der wichtigste Treffbereich der Strahlung ist. So nimmt die Strahlenempfindlichkeit von Organismen mit zunehmendem DNS-Gehalt zu, und Modifikationen an der DNS koennen zur Strahlensensibilisierung einer Zelle fuehren. Bei Viren und Bakterien sind Strangbrueche in der DNS letal. Die hohen Reparaturleistungen der Saeugetierzellen machen es schwierig, die Strahlenschaedigung der Zelle auf einzelne, nicht reparierte Schaeden in der DNS zu beziehen. Eine solche Beziehung ist eindeutig bei den Chromosomenaberrationen und Mutationen, nicht aber beim Zelltod oder der Hemmung der Vermehrungsfaehigkeit. Es mehren sich in letzter Zeit experimentelle Beweise, dass noch Schaeden an anderen Zellorganellen auftreten, ohne dass diese Veraenderungen naeher beschrieben werden koennen. (orig./MG)