Es wurde der radioprotektive Effekt von BCG-Vakzine untersucht. Als Parameter des Strahlenschadens und der Radioprotektion fand die ³H-Thymidininkorporation in die DNS verschiedener Gewebe des Meerschweinchens nach einer einmaligen Ganzkoerperbestrahlung von 160, 400 und 700 R Verwendung. Die spezifische Aktivitaet der DNS wurde mit Hilfe der Fluessigkeits-Szintillationsmesstechnik und einer indirekten photometrischen Mengenbestimmung 7h p.r. ermittelt. Dabei zeigte sich, dass zwischen der DNS-Syntheserate unabhaengig von den gewaehlten Strahlendosen, in Duodenal-, Hoden-, Knochenmark-, Leber- und Lymphknotengewebe von 30 d vor dem Strahleninsult vakzinierter Tiere und der DNS-Syntheserate nicht vakzinierter Tiere ein signifikanter Unterschied nicht auftrat. Auf Grund der Befunde konnten Wirkungsprinzipien, die bei anderen antigenen Strahlenschutzsubstanzen zu beobachten sind, ausgeschlossen werden. Die Dosiseffektkurven zeigten qualitativ gleiche Eigenschaften wie die in der Literatur beschriebenen Kurven fuer Zellkulturen und synchronisierte Zellsysteme in Saeugetieren. Weiter wurde der Verlauf der DNS-Synthese nach BCG-Vakzination in einem Zeitraum von 56 Tagen verfolgt. Es zeigten sich im Beobachtunszeitraum keine signifikanten Unterschiede in der DNS-Syntheserate von Duodenal-, Hoden-, Knochenmark- und Lebergewebe zwischen vakzinierten und nicht vakzinierten Tieren. Lediglich bei lymphatischem Gewebe liess die Syntheserate vakzinierter Tiere einen signifikant staerker fallenden Trend erkennen als die nicht vakzinierter Tiere. Eine Beziehung hinsichtlich des Wirkungsmechanismus zu den SH-Gruppen enthaltenden Strahlenschutzsubstanzen und zu den 'short-term' Protektoren (Endotoxinen) konnte auf Grund der erhobenen Befunde ausgeschlossen werden. Es wird vorgeschlagen, zur Erfassung des Strahlenschutzes nach BCG-Vakzination, weitere Untersuchungen mit Parametern, die das RES affektieren, vorzunehmen. (orig./MG)